Katholische Kirche verpasst eine grosse Chance

Am Montag, 30. Juni 2014, haben die Kirchenglocken von der Pfarrei Don Bosco das letzte Mal geläutet, wie die BaZ publik machte. Die Kirche soll porfaniert werden. Eine neue Nutzung wird gesucht. Schon seit mehreren Jahren wird innerhalb der katholischen Kirche Basel-Stadt über Kirchenumnutzungen diskutiert, ohne, dass bis heute eine Idee verwirklicht worden wäre.

Hierzu meine Gedanken

Die Absicht, katholische Kirchen in Basel-Stadt zu schliessen, ist nicht neu. Bereits im Jahr 2002 bekam der Architekt Peter Fierz den Auftrag, über die Umnutzung von Kirchen nachzudenken. Über zehn Jahre später, im Juli 2014, ist man offensichtlich kaum einen Schritt weiter. Mit Wechseln im Kirchenrat und auf Pfarrei-Ebene gehen Änderungen von Haltungsfragen einher, die vor allem auf den Verwirklichungsinteressen Einzelner beruhen.

Eine klare Strategie und ein Wille sind nicht erkennbar. Die Projektierungen, die auf höchster Ebene angestossen werden, verlaufen im Sand, weil so essenzielle Voraussetzung wie zum Beispiel der Denkmalschutz oder die Bedürfnisse der Menschen, dort wo sich diese Kirchen befinden, zu wenig einbezogen werden. Seit Jahren wird die Chance verpasst, einen kreativen Prozess einzuleiten, um spannenden Raum als neue Begegnungs- und Wirkungszone für die Stadt zu aktivieren.

Der profanierte Kirchenraum – das Freiwerden dieser Räume für öffentliche Nutzungen – bietet unglaubliches Potenzial, und ein solcher Prozess muss als Teil von Stadtentwicklung verstanden werden. Die Kirchenleitung als Milizexekutive wäre gut beraten, sich die Überforderung einzugestehen und eine Professionalisierung dieses Prozesses nicht als Machtverlust zu werten.

29. Juni 2014 von thomas
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