Interpretation von Zahlen ist so eine Sache…

Leider ist es oftmals so, dass gerade in der emotionsgeladenen Gewaltdebatte haarsträubende Versäumnisse in der Zusammenstellung und Interpretation der vorliegenden Zahlen begangen werden. Die Tageswoche zeigt es auf, dass neben einer langfristigen Analyse der Zahlen (schon diese statistische 1×1 wird oftmals nicht eingehalten) , die Ergebnisse auch in Bezug zu einem Verhältniswert gestellt werden müssen, hier die Einwohnerzahl von Basel. Dabei geht es nicht darum, ein begangenes Delikt bagatellisieren zu wollen, sondern um objektive Grundlagen zu schaffen. Es wird niemand abstreiten, dass z.B. eine Zunahme von 10 Delikte auf 100 Personen oder auf 1000 Personen eine unterschiedliche Wertung erfordert. Unglaublich, aber selbst diese einfachste Berechnung wird meist nicht angewendet. Es liegt in der Verantwortung jedes Journalisten und Politikers, der sich diesem Thema annimmt, Vorsicht in der Formulierung einer Tendenz oder eines Zustandes walten zu lassen. Schnell gerät man sonst ins Fahrwasser der politischen Vereinnahmung und medialen Inszenierung, welche dem Anspruch einer sachlichen Debatte nicht mehr gerecht wird und in letzter Konsequenz zu Fehleinschätzungen und Verunsicherung führt. Schwierig genug ist es selbst bei einer fundierten statistischen Aufarbeitung, eine gemeinsame Haltung über die Einschätzung der vorliegenden Zahlen zu finden. Das Thema Gewalt, in Kombination mit einer Gesellschaft, welche das Thema Sicherheit als wichtigstes Anliegen definiert (oftmals mit dem unrealistischen Idealbild der totalen Sicherheit), bildet eine Plattform, auf der sich viele Profiteure und Profilierer austoben können….

Meine Gedanken zur Frage der Tageswoche „Warum bloss ist die Angst so gross in Basel?“

13. Januar 2012 von thomas
Kategorien: Politik | Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert