Basel informiert offensiver über Straftaten als Zürich

Regierungsrat Gass gibt ein spannendes Interview in der BaZ (online verfügbar) und stellt sich der von der Zeitung formulierten These „Die Einwohnerinnen und Einwohner fühlen sich in Basel zunehmend unsicher“.

Meine Gedanken dazu

Regierungsrat Gass spricht das Phänomen der Verfügbarkeitstheorie (Availability Heuristic) an. Darin sehe ich nicht primär eine Kritik an den Medien, sondern einen Hinweis auf die Wechselbeziehung zwischen den Medien und den Lesern. Wenn Sensationslust zu Lasten des realen Informationswertes dominieren oder Statistiken unseriös interpretiert werden, können Berichterstattungen nicht nur verunsichern, sondern zu Fehleinschätzungen führen. Emotional aufgeladene Themen, wie Gewalt, müssen daher vorsichtig aufgegriffen werden um nicht der Eigendynamik zu verfallen, sich an einer politischen oder medialen Vereinnahmung bzw. Inszenierung zu beteiligen. Wünschenswert wäre eine sachorientierte Medienberichterstattung, welche das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Information befriedigt, das subjektive Sicherheitsbedürfnis ernst nimmt, aber auch die Verhältnismässigkeit wart und auf Diskrepanzen zwischen Realität und Kampagnen hinweist! So würde mich interessieren, wieso die heutige Gesellschaft immer nach (noch) mehr Sicherheit strebt und  Idealbilder der totalen Sicherheit die Debatte prägen.

15. Januar 2012 von thomas
Kategorien: Politik | Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert