„Wir geben sicher nicht auf“

Die Basler Regierung will die Sportvereine nicht von den Nutzungsgebühren der Sportanlagen befreien, berichtet die bz.

Liebe Regierung, ich weiss eure ausführliche Antwort sehr zu schätzen. Hier aber ein paar Argumente, wieso an einer Gebührenbefreiung festzuhalten ist:

  • Ein Einnahmeausfall von CHF 1,9 Mio ist nicht nur verkraftbar – er ist für die Förderung des Basler Sports ein direktes und höchst effizientes Mittel und im Quervergleich absolut verhältnismässig.
  • Die befürchtete grössere Nachfrage halte ich – im Gegensatz zur Haltung der Regierung – für einen positiven und begrüssenswerten Effekt. Sollte daraus ein höherer Infrastrukturbedarf entstehen, führt dies bei der anstehenden Arealentwicklung zu interessanten Optionen. Die These einer Mengenausweitung ohne mehr Sporttreibende halte ich für fahrlässig und falsch.
  • Bereits heute muss das Sportamt für eine effiziente Nutzung der Sportanlagen sorgen. Das wird auch in Zukunft so sein und kann verfeinert werden. Es liegt in der Natur des Sportvereinswesens, die Trainings effizient und zeitlich kompakt zu planen.
  • Eine Nutzungsgebührenbefreiung ist für Sportvereine ein Förderungsmittel ohne grosse Administration auf Nutzerseite und setzt einen Gegentrend zur «Veradministrierung» des Förderwesens.
  • Es entsteht sicher keine Gratiskultur! Sportvereine haben zahlreiche Aufwendungen in Material, Ausrüstung, Trainer/innen, Kurse etc. Eine Gebührenbefreiung entlastet die Sportvereine: Die Kosten (und somit Mitgliedschaften) können aber weiterhin nur dank grosser ehrenamtlicher Arbeit tief gehalten werden.
  • Sportförderung braucht eine Mischung aus Objekt- und Subjektfinanzierung. Ohne Zweifel können Sportvereine in der Ausgestaltung ihrer Mitgliedergebühren noch besser auf soziale Aspekte Rücksicht nehmen. Hier schafft eine Nutzungsgebührenbefreiung deutlich mehr Spielraum.
  • Als ein grobes Foul an allen engagierten Menschen im Sportwesen erachtet ich die Kompensierungsdrohung der Regierung: Gelbe Karte! Die Regierung hat sehr wohl die Möglichkeit, die entstehenden Kosten zusätzlich zu budgetieren. In anderen Bereichen zeigt sie sich weit weniger zögerlich.
  • Ueber 5000 Menschen haben die Petition von Sport Basel und vom Panathlon Club beider Basel unterzeichnet. Das ist nicht ein Signal – das ist ein Auftrag!

09. Juli 2019 von thomas
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