Sind illegale Partys politisch?

Nach der illegalen Party auf dem nt-Areal geht die Tageswoche der Frage nach, ob dieses Verhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen politisch ist und lanciert eine Freiheitsdebatte.

Meine Gedanken dazu

Bei der Frage, ob das Phänomen der illegalen Partys politisch ist oder nicht, sollte man einen Unterschied zwischen Parteipolitik und Gesellschaftspolitik machen. Viele junge Menschen sind nicht parteipolitisch aktiv bzw. politisiert. Ihnen dafür bei ihrer heutigen Form des Protest aber eine politische Message abzusprechen, weil sie nicht mit parteipolitischen Spruchbändern und Fahnen durch die Strasse laufen, ist jedoch nicht korrekt. Im Gegenteil: Gerade, das von Kessler beschriebene Bedürfnis nach Kreativität, Reibung und Illegalität muss als Kritik an unserer Gesellschaft verstanden und anerkennt werden. Dies den jungen Menschen abzusprechen schafft Blockaden und Unverständnis bis hin zu Gewalt und zeigt einmal mehr unsere Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen und Ausdrucksweisen unserer Jugendlichen auf. Ja, ein Freiheitsdiskurs muss geführt werden, aber hören wir doch zunächst mal zu und schauen hin und unterlassen wir es doch, bereits jetzt aus unserer Erwachsenenperspektive oder städtischen Verwaltungsperspektive vorzugeben, wie dieser Diskurs zu führen ist und was er zu beinhalten hat…

05. Juni 2012 von thomas
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