Ein neues, ungewohntes Stigma für den OeV?

Ich lese das interessante Buch der Basler Verkehrs-Betriebe zum 125 Jubiläum (s. Bild) und staune über die eindrückliche Historie. Und ja, ich mache mir gleichzeitig in der neuen Situation Sorgen um den OeV. Der gestrige Entscheid zur Maskenpflicht wird den OeV nachhaltig prägen. Es wird Menschen geben, die aus dem subjektiven Sicherheitsgefühl heraus nun den OeV vermehrt nutzen werden, andere werden den OeV meiden, weil sie nicht der Vorgabe einer Maskenpflicht folgen möchten und auf andere Verkehrsträger umsteigen.

Meine Befürchtung ist, dass der OeV mit einem neuen und ungewohten Stigma zu kämpfen haben wird – nämlich mit dem, des unsicheren Verkehrsmittels – also ein Ort, wo man potentiell schwer krank werden kann. Bis anhin war der OeV ein Inbegriff von Sicherheit. Auch hier spielt das subjektive Gefühl (Masken gleich Gefahr) und weniger die wissenschaftliche Evidenz (Uebertragungsrate im OeV) und die praktische Erfahrung eine entscheidende Rolle.

Ich möchte hier keine pro und contra Maskendiskussion eröffnen! Der Entscheid ist nachvollziehbar. Ich möchte aber die Frage in Runde werfen, wie der OeV mit diesem Stigma umgehen soll und wie er verhindern kann, dass der Individualverkehr per Auto nun vor einer neuen Renaissance steht?

Wie gewinnt der OeV an Vertrauen und Attraktivität zurück? Meiner Ansicht nach braucht es klare Gegenmassnahmen, wie z.B. die Senkung der Billette- und Abopreisen. Was ist eure Meinung?

02. Juli 2020 von thomas
Kategorien: Politik | 1 Kommentar

1 Kommentar

  1. Noch vor kurzem hätte ich gesagt, dass das alles rasch an uns vorbeigehen wird. Schliesslich haben sich die viele Menschen rasch wieder in Trams und Züge gedrängt. Ob die Maskenpflicht jetzt zu mehr Verzicht auf den öV führt, ist wohl Kaffeesatzlesen. Was sicher ist: Wenn wir saubere Luft und keine Autolawine wollen, dann braucht es den öV. Kein anderes Verkehrsmittel ist so flächeneffizient.

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