Cupfinal 1974

Ein Securitas im Spital mit Verdacht auf Rippenbruch, einer von einer ins Stadion geschmuggelten Glasflasche schwer am Kopf getroffen, andere mit Schnittwunden, ein biergetränkter und plastikflaschenübersähter Wankdorfrasen. Die Securitas-Wächter wurden geschlagen, gestossen und angespuckt. Der Pöbel scheint sich nur noch hinter Gittern wohl zu fühlen (Sport, 10.04.1974: Cupfinal Sion -Xamax)

Dieses Bild habe ich an der Ausstellung über Fankultur im FCZ-Museum aufgenommen. Bis im März 2013 geht diese Sonderausstellung auf Fragen des Fan-Seins ein: Wo ist mein Platz? Welche Emotionen zeige ich? Wie messe ich mich mit Anderen? etc. Eine unverkrampfte Ausstellung, wie ich fand, die auch „schwierige“ Themen wie Gewalt und „Pyros“ offen und sachlich angeht und dabei nicht vergisst, die vielen kreativen Facetten der heutigen Fankultur in den Schweizer Stadien hervorzuheben. Das Fussballfans früher auch schon wild waren und für jede Menge Gesprächsstoff sorgten, lässt mich gelassen in die Zukunft blicken, ohne die Entwicklungen in der Fanlandschaft, die uns zu Recht auch Sorgen bereiten, unbeachtet zu lassen.

10. Oktober 2012 von thomas
Kategorien: Fussballfans und Fanarbeit | 1 Kommentar

1 Kommentar

  1. ein eben so uebles wie wichtiges bild. weil es diejenigen luegen straft, die unter dem medizinischen verdacht einer hirn- bzw erinnerungsstoerung behaupten, die „fangewalt“ habe „zugenommen“.
    und weil es zeigt, dass auch in der zeit vor ultras und pyros eine emotionale fankultur gab. danke fuer das bild!

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